Bier und Fußball: Droht ein Alkoholverbot in Stadien?

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Bier scheint untrennbar zu sein von der deutschen Fußballkultur. Zu einem Spiel im Stadion gehören die besten Freunde, ein wenig Bier und… die Eskalation? So, oder so ähnlich denkt zumindest Boris Rhein (CDU), Vorsitzender der Innenministerkonferenz, und forderte konsequenterweise ein absolutes Alkoholverbot in deutschen Stadien. Sein Vorhaben wurde jedoch von der Mehrheit der Innenminister abgelehnt.

Warum Rhein das Bier gänzlich aus den deutschen Fußballstadien verbannen wollte, liegt auf der Hand: Zu häufig kam es in der letzten Zeit zu Eskalationen und Schlägereien zwischen den Fans gegnerischer Mannschaften. Das Alkohol die Hemmschwelle sinken lässt, ist wissenschaftlich bewiesen und muss nicht hinterfragt werden – doch wäre ein solches Alkoholverbot auch tatsächlich sinnvoll?

Bier und Fußball: Eine Mehrheit dagegen

Laut einer Umfrage des Emnid-Instituts für die „Bild am Sonntag“ unterstützen ungefähr zwei Drittel (67 %) der Deutschen die Idee eines solchen Verbots in den Stadien, ein Drittel (33 %) ist dagegen. Dabei ist jedoch auffällig, dass es zu deutlichen Abweichungen zwischen den befragten Gruppen kam: So ist bei den Frauen eine Mehrheit von 76 % und bei den Männern eine schwächere Mehrheit von 58 Prozent für ein Verbot des Alkoholkonsums in Stadien.

Innenministerkonferenz lehnt Bierverbot ab

Anstatt jedoch den Konsum gänzlich zu verbieten, planen die Innenminister eine bessere Zusammenarbeit zwischen Vereinen, Fanprojekten, Polizei sowie den Verkehrsprojekten. Bei Risikospielen der zweiten Liga sei es in der Vergangenheit zu einer übermäßigen Auslastung der Polizeikräfte gekommen, sodass ein erheblicher Teil der Beamten für eben jene Spiele eingeplant werden musste und nicht anderweitig eingesetzt werden konnte.

Inwiefern der Konsum von Alkohol und Zigaretten zum Fußball passt, sei mal dahingestellt. Ein Verbot scheint jedoch, trotz des erheblichen Zuspruchs in der Bevölkerung, nicht geplant. Dabei sollen es in der nächsten Saison besonders die Spiele der zweiten Liga sein, die als „Risikoevents“ eingestuft werden. Bleibt zu hoffen, dass eine bessere Koordination von Polizei und anderen Kräften möglich sein wird, um Eskalationen und Gewalt während und nach den Spielen zu verhindern.

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