Tragisch sind die Tage unserer Zeit, in denen der Bruch mit dem etabliert-traditionellem innovativen Neuanfängen gleicht. Schnief.
Na gut. Übertreiben wir mal nicht. Bierwerbung wurde schon verhunzt, als ich noch klein war.
(Damals, als die Gummistiefel noch aus Holz waren und man barfuß durch den Schnee bergauf in beide Richtungen und so, ne?)
Nur bin ich halt mit der verhunzten Werbung aufgewachsen. Deswegen war die cool.
… na gut. Das ist nicht der einzige Grund. Harald und seine französische Freundin waren cooler als die Neue von Schöfferhofer. Die neue Werbung. Nicht die neue Freundin.
Dabei ergeht es Harald ein wenig wie dem Jever-Mann. Man erinnert sich? Der charakterstarke Glatzkopf am friesischen Watt wurde ersetzt mit einem werbeträchtigerem Toupéträger mit dicker Hose. Kein anderes Bier.
Und Harald? Harald muss zugunsten eines jüngeren Modells abdanken, welcher, unterlegt von einer schmalzigen Liebesschnulze, sich ganz tragisch nach seiner ebenfalls viel Screentime abräumenden Freundin sehnsüchtelt.
Slogan? „Was so leise prickelnd begann, wächst zum laut pochendem Herzschlag!“
Natürlich gesungen. Im Duett.
Jaaaaaa, also zum Glück sind die Geschmäcker ja nicht nur beim Bier verschieden. Wer gern im Schmalztopf badet, findet auch das toll. Gegönnt sei es ihnen ja.
Und auch, wenn für unsereins nach geschätzten 15 Jahren ein bißchen die Luft aus aus dem lieben Harald und dem Bier, das so schön hat geprickelt in mein Bauchnahbél, ist, ist es doch ein wenig Schade, daß unsere Kinder und Enkel jetzt mit prickelnd-pochenden Herzen aufwachsen statt mit Bauchnabeln.
Hach ja…