Craft Beers: Ein Prost auf den Erfolg

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Sie finden immer öfter ihren Weg auf die Tresen der Republik: Craft Beers, die ursprünglich von kleinen Brauereien kreierten, traditionellen Biersorten wie Pale Ale, Wet Hop oder Trappistenbiere. Mittlerweile springen auch die großen Brauereien auf den Craft-Beer-Zug, um den Umsatzeinbußen der letzten Geschäftsjahre entgegenzuwirken.

Craft Beers: Wurzeln in den USA

Craft Beer wird von Brauereien hergestellt, die oft eigene Bierkreationen erfinden und auf den lokalen Markt bringen. Ihren Ursprung hat diese unabhängige Brauer-Bewegung in den USA, allerdings gab und gibt es auch in Großbritannien und anderen Ländern ähnliche Entwicklungen.

Ein Aspekt für den Erfolg der Craft Beer-Brauereien ist die Vielfalt, die die vielen verschiedenen neuen Marken dem Konsumenten bieten. Eine Entwicklung, die auch in anderen Offline- und Online-Branchen zu beobachten ist wie zum Beispiel die der Dating Community. Immer mehr Dating Seiten locken hier mit verschiedensten Ideen, um den perfekten Partner zu finden. Die Dating Gemeinschaft in der realen Welt bietet ebenfalls so einiges, als Beispiel das Speed Dating. Auch im Markt der Online-Casinos, die mit vielen verschiedenen Games und Netzauftritten Online-Zocker zum Spielen animieren. Auf einschlägigen Fachportalen kann man sich jederzeit von dieser Vielfalt überzeugen.

Bei den Craft Beer-Kunden kommen allerdings noch weitere Gründe für den hinzu: Ein neuer Trend zur Individualität beim Genuss, gelegentlich gepaart mit einer Art Lokalpatriotismus, er sich am besten so umschreiben lässt: „Support your local brewer.“

Großbrauereien ziehen nach

Die Großbrauereien versuchen nun, vom Craft-Beer-Trend zu profitieren, denn das Geschäft mit den angestammten Pils-Sorten ist bereits seit drei Jahrzehnten rückläufig. In den ersten sechs Monaten verkauften die Brauereien in Deutschland ein Prozent weniger, und der Export brach laut Daten des Statistischen Bundesamts sogar um sechs Prozent ein. Export, Pils und Weizenbiere müssen bei den Marktanteilen Verluste hinnehmen, die Spezialbiere aus den kleinen Craft-Beer-Brauereien legen hingegen zu.

Das hat zur Folge, dass nun auch die Großbrauereien Biersorten auflegen, die diesem Trend entsprechen sollen. So hat die Bitburger-Gruppe unter der Marke Craftwerk mittlerweile Lager-Biere, American India Pale Ale- und Stout-Biere im Angebot, und Radeberger’s Internationale Brau-Manufakturen GmbH bietet 14 verschiedene Sorten an. Die in Bremen sitzende Marke Beck’s Bier hat ein an englisches Bier erinnerndes Pale Ale im Angebot, ebenso wie ein Red Ale, das an irisches Stout Bier angelehnt ist. Andere Brauereien setzen auf Retrobiere, die sich an der „guten alten Zeit“ orientieren. Veltins gehört mit seiner neuen, „alten“ Marke „Grevensteiner“ dazu, ebenso wie Warsteiner. Die Brauerei hat eine sogenannte Braumeister-Edition ins Leben gerufen. Die Marke steht für Bierrezepte aus der Anfangszeit der Brauerei, nach denen nun wieder gebraut wird.

Ob diese neuen Entwicklungen im Biermarkt den Abwärtstrend beim Bierkonsum in Deutschland bremsen werden, bleibt allerdings abzuwarten.


Bildquelle: Pixabay, 2551310, tiburi

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