Es war einmal an der Grenze zwischen Baden-Württemberg und Bayern, da, wo man vespert statt Brotzeit zu machen, eine kleine Privatbrauerei.
Fünf Generationen später gibt es Brauerei und Wirtshaus auch noch, das Wirtshaus wird beliefert vom Dorfmetzger und die Eigentümerfamilie baut vollständig auf Attributen wie urig, regional, bürgerlich und, ja, gutes Bier.
Ein Blick auf die Produktseite der Homepage sagt eigentlich alles.
Bierhefebrand, Bierlikör, Hefeweissbier und, natürlich, Märzenbier.
Wie es sich gehört, natürlich ordentlich urtümlich. In Bügelflaschen. Natürlich nicht aus Marketinggründen! Sondern, weil es schon immer so war. Jawohl.
Aus Gründen des „so haben es schon unsere Vorfahren gemacht“ wird auch weder filtriert noch geschönt oder gar stabilisiert. Zitat: „Naturbelassene, unfiltrierte Biere. […] Aus Überzeugung konventionell hergestellt […]“
Na, da lehnt sich jemand aber weit aus dem Fenster. So große Worte bedürfen schon eines großartigen Bieres, um ihnen gerecht zu werden.
Laut diesem Magazin über Bier, von dem ich euch schon vor einiger Zeit erzählt habe, soll dem aber auch so sein. Entweder war die Benotung verdammt teuer, oder Braumeister Kolbs Märzenbier ist tatsächlich so phantastisch. 😉
Zitat Bier-der-Woche-Kommentar:
Kostnotiz von Diplom Biersommelier Sepp Wejwar:
Kupfer, transparent, leichte Trübung. (Die Kolb-Biere werden nicht filtriert). Im Duft Karamell, Röstaromen, Dörrobst. Fein würzig, süßliche Malzaromen und dennoch trocken. Im Antrunk rezent und weich zugleich. Voller Körper. Gute Länge im Abgang, rund, leicht sherryartig. Angenehm zu trinken, feiner Nachhall.
Bewertung: Ausgezeichnet.
Na, also bei soviel Köstlichkeit stellt sich doch die Frage gar nicht mehr. Selber schmecken ist angesagt! Wahlweislich in weiss-blau vespernd bei Weisswurst, Brezeln und Leberkäs. 😀
Komm ich das nächste mal nach Bayern, leg ich in Meßhofen einen Zwischenstop ein.