Events, bei denen mehrere Tausend Menschen zusammenkommen, stehen in der Regel vor großen logistischen Herausforderungen. Dies insbesondere im Hinblick auf die Versorgung mit kühlen Getränken. Mit der innovativen Bierpipeline soll dieses Dilemma nun ein Ende haben. Über Getränkeschläuche bzw. Lebensmittelschläuche wird die Versorgung bei Fußballspielen, Festivals und anderen Großevents sichergestellt. Wie die coole Bierpipeline im Detail funktioniert, erklärt der folgende Überblick.
Funktionsprinzip der Bierpipeline
Ähnlich, wie es beim Verlegen einer Trinkwasserleitung der Fall ist, ist das Funktionsprinzip aus technischer Sicht recht simpel gestrickt. Es werden Rohre über große Distanzen hinweg etwa 2 m tief in der Erde verlegt. Durch sie wird später das Bier fließen. Die Rohre besitzen eine so große Kapazität, dass mehrere Tausend Liter in nur einer Stunde bewegt werden können. Etwa dreimal so viele Bierflaschen lassen sich mit einer solchen Menge befüllen.
Um die Bierpipeline mit diesen großen Mengen überhaupt speisen zu können, kommt es auf umfangreiche Kapazitäten für die Lagerung des Biers an. Hierzu kommen Großtanks zum Einsatz, die pro Tank etwa 1.000 l fassen. Ein Tankbierzug beliefert die Großtanks regelmäßig, sodass stets genügend Nachschub vorhanden ist. Mit der Lagerung allein ist es jedoch noch längst nicht getan, denn die Bierpipeline erfordert keine separate Kühlung. Sobald das Bier aus der Pipeline entnommen wird, kann es herrlich kühl in die Kehle fließen. Damit das möglich ist, ist es notwendig, ein Kühlzentrum zu etablieren. Das Errichten dieses Kühlzentrums muss zentral erfolgen und an die Pipeline angeschlossen sein. Über unzählige Zapfhähne kann das kühle Bier schließlich auf die Trinkbecher verteilt werden.
Eigenschaften der Bierpipeline
Nicht nur das Kühlzentrum sorgt für gekühltes Bier, sondern auch die eigentlichen Bierleitungen. Diese liegen in einem Isolierschlauch, der etwa 10 cm stark ist. Durch die Integration einer begleitenden Kühlung kommt das Bier trotz des hohen Durchlauftempos auf eine kühle Trinktemperatur. Die Rohre der Bierpipeline sind ausgesprochen stabil aus Kunststoff gearbeitet und ebenso wie die Getränkeschläuche selbstverständlich lebensmittelfreundlich. Wie es bei allen anderen gastronomischen Einheiten der Fall ist, richtet sich der Betrieb der Bierpipeline an den Vorgaben der Schankanlagenverordnung. Das Säubern der Rohre ist unkompliziert, sodass sich deren Keimfreiheit mühelos sicherstellen lässt. Die Reinigung erfolgt sowohl mechanisch, als auch chemisch. Somit ist ein hohes Maß an Lebensmittelhygiene gegeben.
Moderne Technologie misst die Durchflussmenge
Mittels Ultraschall lässt sich der in der Leitung vorhandene Volumenstrom messen. Diese Messung gilt als ausgesprochen präzise und ist ohne Berührung realisierbar. Daher können auch kleinere Mengen ermittelt werden. Für die Messung kommen Durchflussmesser zum Einsatz, welche die Daten sammeln und automatisch an die Verwaltungseinheit zur Auswertung weitergeben. Für den Bereich des Caterings ermöglicht dies einen zentralen Überblick über den Verkauf der Biermengen am jeweiligen Verkaufsstand. Daraus resultiert eine vereinfachte Bedarfsermittlung für Nachschub.
Diese Vorteile hat die Bierpipeline
In erster Linie profitieren von der Bierpipeline die Ausschankstellen. So muss nicht lange auf eine neue Lieferung gewartet werden und ein zusätzlicher Bedarf lässt sich frühzeitig erkennen. Dies ergibt sich ebenfalls aus der automatischen Schaumerkennung. Weiterhin entfällt die logistische Herausforderung, Bierfässer auf das Areal zu verteilen. Das Einsparen von Lastwagen-Lieferungen tut der Umwelt reichlich Gutes. Außerdem ist es durch die Bierpipeline nicht notwendig, Platz zur Lagerung von Bierfässern zu schaffen. Das wiederum schützt z. B. bei einem Festival das Gelände und somit die Natur. Zu guter Letzt profitieren natürlich die Besucher des Events von einem flotten Bierausschank.
Bildquelle: Pixabay, 2218900, spooky_kid