Irische Lebensfreude pur – Guinness

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Es ist tiefdunkel, hat cremig-weißen Schaum obenauf und auf genau dem meistens auch ein schaumiges Kleeblatt (zumindest in den anständigen Pubs): Guinness, das schwarze Gold aus Dublin.

1759 braute Arthur Guinness sein erstes Bier und gab ihm gleich seinen Namen. damit begann der Erfolgszug des Guinness-Biers um die ganze Welt. Heute gehört die Brauerei am St. James`Gate in Dublin zum Diageo-Getränkekonzern und die Marke Guinness zu den bekanntesten Biersorten der Welt.

Je nach Zielland wird ein anderes Braurezept verwendet, um das Guinness an den Geschmack der Zielgruppe anzugleichen. Am besten aber schmeckt es doch immer noch in Irland selbst oder wenigstens auf der britischen Insel, wo es eiskalt und extra-stark serviert wird. und als „samtschwarze Muttermilch der Iren“ bezeichnet wird 🙂

Die tiefschwarze Farbe stammt vom gerösteten Malz, gilt aber dennoch bis heute als gut gehütetes Geheimnis 😉

Guinness gehört zu den Stout-Bieren und ist weltweit wohl das bekannteste von ihnen. An Kalorien und Alkohol ist es nicht anders als jedes Pils, nur vom Geschmack her deutlich herber und charaktervoller.

Auch das Einschenken ist eine Kunst für sich.
Langsam wird das Bier ins Glas gezapft, die Kohlensäure steigt auf und erweckt den Eindruck eines hellbraunen Bieres.
In der Fachsprache nennt man den Vorgang „Guinness-Surge“.
Je mehr die Kohlensäure nach oben weg perlt, desto schwärzer wirkt das Bier; am Ende steht es dann tiefschwarz und mit perfekter weißer Schaumkrone vor einem.
Für so einen perfekten Pint braucht es aber auch ein sehr gründlich gereinigtes Glas und die richtige Temperatur, einen perfekten 45-Grad-Winkel und exakt 2 Minuten! Das mag lang erscheinen, aber nicht umsonst lautet ein typischer Guinness-Slogan aus der Werbung „Good things come to those who wait“.
Zu guter Letzt wird dann mit dem Zapfhahn ein irisches Kleeblatt in den noch festen Schaum gemalt – und fertig ist das Pint!
Es ist jedenfalls ein Genuss, in einem guten Irish Pub beim Guinness-Zapfen zuzuschauen 🙂

Die obergärige Hefe ist ein ganz wichtiger Bestandteil der Brauchtechnik im Hause Guinness. So wichtig, dass sogar noch heute ein wenig von der Original-Hefe Arthur Guinness` im Safe der Brauerei lagert! Das verwendete Wasser wird direkt von den Wicklow Mountains in die Brauerei gepumpt und hat entscheidenden Einfluß auf den Geschmack des Biers. Ebenso wie der Hopfen, der zum Teil aus Deutschland importiert wird, und natürlich der spezielle Malz.

Der Brauprozess ist dem anderer Biersorten natürlich ähnlich: zunächst wird die Gerste gemälzt. Das fertige Malz wird mit etwas gerösteter Gerste vermischt, wodurch später die samtschwarze Färbung zustande kommt. Die Mischung wird mit heißem Wasser zerstampft und zu Maische verarbeitet, die wiederum in einen riesigen Kessel gefüllt und dort mit dem Hopfen vermengt wird. Die Mischung kocht für einige Stunden, wird anschließend gefiltert und in einem Gär-Kessel mit der Hefe gemischt. Ein paar Stunden später wird die Hefe mittels Zentrifuge herausgefiltert. Das, was nun entstanden ist, wird „green beer“ genannt, es ist noch unfertiges Bier. Es lagert ein paar Tage und dann wird die Rest-Hefe entfernt. Nun heißt das Bier trotz bereits entstandener dunkler Färbung „bright beer“.
Dann folgt der letzte und schwierigste Schritt. Trotz seit Jahrhunderten immer gleicher Verarbeitung kommt es bei natürlichen Zutaten natürlich zu leichten Geschmacksunterschieden – und genau das wollen Bierbrauer natürlich nicht. Also müssen sämtliche Produktionschargen verkostet werden und das Bier muss so zusammengemischt werden, dass es IMMER gleich schmeckt! Ein toller Job 🙂 Sind die Experten dann zufrieden, darf sich das Bier endlich Guinness nennen und wird abgefüllt!

Guinness wird heute im Fass, in der Dose (Can) und in der Flasche (Extra Stout) verkauft.
Wie gezapft wird, wissen wir ja bereits.
Bei dem Guinness aus der Dose ist es wichtig, es in EINEM Schwung ins Glas zu kippen!
Die sogenannte „Floating Widget“-Technologie (es schwimmt eine kleine Kartusche in der Dose) ermöglicht ein „frisch gezapft“-Feeling.

Zum Schluss verrate ich euch noch eines meiner peinlichen Geheimnisse: das Guinness schmeckt gleich nochmal so gut, wenn man vorher die Nase in den Schaum taucht 😀

3 Kommentare

  1. Reiner Rumohr sagt:

    Ich hätte gerne gewusst, wie ich den spezifischen Guinness-Zahpfhahn erwerben kann.
    Gibt es Lieferadressen?
    Gruß

  2. Ariane sagt:

    Hi Reiner,

    schau doch mal bei eBay rein, dort habe ich in letzter Zeit öfter mal originale Guinness-Zapfhähne im Angebot gesehen. Ansonsten wende dich doch am besten direkt an Guinness unter http://www.guinness.de, dort kann man dir bestimmt weiterhelfen 🙂

  3. Elmar Strifler sagt:

    Hallo!

    Im Guinness ist keine Kohlensäure, sondern Stickstoff.

    Du Kenner

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