Alte Sitten sterben nie. So ist es auch mit einer der ältesten und hartnäckigsten Legenden um den güldenen Gerstensaft. Sie will einfach nicht sterben. Dabei ist sie der größte Unsinn.
Nein. Bier macht nicht dick.
Was soll an Bier dick machen? Ein Glas Bier hat weniger Kalorien als ein Glas Apfelsaft!
… also, Apfelsaft. Direkt gepresst oder zumindest 100% Fruchtsaft. Kein gefärbtes Wasser mit 20% Apfelsaftanteil aus Konzentrat. Ein Glas mit 80% Wasser und 20% Fruchtsaft hat dann wohl doch weniger Kalorien als ein Glas Bier.
Aber ich schweife ab.
Bier hat weniger Kalorien als Apfelsaft! Was soll daran dick machen?!
Natürlich schlägt ein Doppelbock mit 8% Alkohol mit mehr Kalorien zu Buche als eine alkoholfreie Hefe-Weiße. Aber mal ehrlich. Wer nicht selbst soweit denken kann, hat seine Männermöpse verdient.
So ein Bierbauch kann was! Daß die schlaff sind, ist auch ein weitverbreitetes Vorurteil.
Was an Bier dick macht ist nicht das Bier, sondern der Kühlschrank, zu dem man nach zwei Bier geht, weil dessen Kohlensäure den Magen angeregt hat.
Jetzt ist das tagsüber nicht so tragisch, wenn man ohnehin zu Mittag isst. Da die meisten Menschen allerdings eher Abends mal eine Halbe trinken oder zwei, oder sei es täglich oder nur „hin und wieder“, schlägt das natürlich auf die Hüften.
Nichts pflegt die eigenen Speckringe besser als um neun nochmal zu futtern.
Im Gegenteil, liebe Leute. Ich hege sogar den Verdacht, daß Bier beim abnehmen HILFT.
Abends nochmal eins zu trinken regt den Stoffwechsel an. Dem Hunger dann zu widerstehen, lässt den Stoffwechsel an den Speck gehen.
Beweisen kann ich nicht. Aber ich habe so den Eindruck. Nämlich, sobald mir der Hosenbund zwickt, was mich dann regelmäßig dazu überredet, mich doch von ein paar Kilo zu trennen. Und dabei fiel mir auf, daß mir die Waage mehr zulächelte, wenn ich am Vorabend ein Bier trank.
Natürlich hab‘ ich den Kühlschrank anschließend ignoriert.