Kräftig gebraut, mit einem erhöhten Alkoholgehalt: Stout Bier ist ein Starkbier, das oft polarisiert. Wer es mag, weiß seine Cremigkeit und seine Geschmacksnuancen sehr zu schätzen.
Ein Klassiker aus Great Britain
Ob der Engländer nun in geselliger Runde im Pub sitzt oder nach Lesen der Cozino Bonusbedingungen zu Hause vor dem Rechner draufloszockt: Ein oder zwei Bier gehören einfach dazu. Dabei greift er gern zu traditionellen Biersorten von der Insel: Neben Porter und Ale ist Stout-Bier da nach wie vor erste Wahl.
Wurzeln im Zeitalter der Industrialisierung
Seinen Ursprung hat das Stout im Porter Bier – dabei ist es stärker im Geschmack und alkoholischer als das Porter. Porter war in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhundert gewissermaßen der Treibstoff der gerade entstehenden Industrialisierung in Großbritannien, denn das Bier war das Lieblingsgetränk der damaligen Arbeiterklasse – nicht umsonst bedeutet Porter übersetzt „Gepäckträger“, „Träger“ oder „Dienstmann“. Starke Porter-Biere firmierten damals auch unter dem Begriff Stout Porter („Starkes Porter-Bier“), aus Unterscheidungsgründen wurde dann später der Begriff „Porter“ weggelassen.
Irgendwann jedoch haftete dem Porter-Bier das Stigma eines „proletarischen Gesöffs“ an, auch vor dem Hintergrund der neueren, „vornehmeren“ Biersorten Pale Ale und Indian Pale Ale. Die Porter-Brauereien reagierten darauf, indem sie Stout zur edleren Variante des Porter machten. Sie verwendeten dazu geröstete Gerste, und verwendeten bei der Herstellung weniger Wasser – deshalb hat Stout auch einen stärkeren Alkoholgehalt.
Obergäriges aus dem Pint-Glas
Die Farbe eines Stouts variiert von dunkelbraun bis tiefschwarz. Es besitzt eine Stammwürze von neun bis 15 Prozent und einen Alkoholgehalt zwischen drei und sechs Prozent. Stout wird obergärig gebraut. Seine Trinktemperatur im typisch englischen Pint-Glas sollte zwischen zwölf und 14 Grad liegen. Der Begriff Stout („stark“) bezieht sich übrigens nicht auf den Alkoholgehalt, sondern auf den reichen, etwas schweren und vollmundigen Geschmack.
In Deutschland ist Stout-Bier eher unbekannt und etwas für Kenner aus dem Craft-Beer-Bereich – sieht man vom Guinness-Stout einmal ab, das in Kneipen ausgeschenkt wird und in Supermärkten erhältlich ist. Dabei ist Stout wirklich etwas für Bier-Gourmets – im Besonderen die Sorten, die einen eher geringeren Alkohol-Gehalt und dafür jede Menge Geschmack haben. Gebraut wird Stout im Allgemeinen aus unvermälzter, stark gerösteter Gerste und Gerstenmalz. Manchmal kommt noch etwas Karamelmalz hinzu, das ganze abzurunden. Geschmacklich dominiert das Röst-Malzaroma, Aromen von Kaffee und Schokolade zeichnen Stout-Biere ebenfalls aus, ebenso die von Trockenfrüchten. Sie schmecken eher moderat nach Säure, besitzen eine ausgesprochene Cremigkeit und nur wenig Kohlensäure.
Stout-Biere gibt es in vielen Variationen, etwa Sweet Stouts, die in England mit Milchzucker gebraut werden, oder Imperial Stouts, die aus Russland kommen und durch ihren Alkoholgehalt von mehr als sieben Prozent zu den Starkbieren gehören.
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